Das »Licht des Ostens« strahlt in diesem Jahr thematisch über »montalbâne«. Vom 19. bis
21. Juni 2015 feiert das Festival für mittelalterliche Musik in der Stadtkirche von Freyburg/ (Unstrut) und auf Schloss Neuenburg sein 25-jähriges Bestehen. Von der dunkelgoldenen Mystik orthodoxer Liturgien des Alten Russland mit SIRIN zum Eröffnungskonzert am Freitagabend bis zum Glanz der weltlichen Musikkultur an den Fürstenhöfen Großpolens mit LA MORRA am Samstagnachmittag. Von den archaischen Gesängen der Grünkurpen mit MONODIA POLSKA bis zur unbändigen Rhythmik der Magyaren mit SZILVIA BOGNÁR und BALÁZS SZOKOLAY DONGÓ zum legendären Abschlusskonzert am Sonntagabend.
Das Programm des diesjährigen Festivals lässt die östlichen Musiktraditionen aus Polen,
Tschechien, der Ukraine und Russland leuchten. So führt uns das Nachtkonzert am
Samstagabend zu den Musiktraditionen der Grünkurpen. Die Bewahrung ihrer Musikkultur
hat sich MONODIA POLSKA zur Aufgabe gemacht. Das Männerensemble setzt die
lebendige mündliche Gesangstradition in Polen fort und bringt nach Freyburg religiöse und
weltliche Lieder der Grünkurpen mit, einem Volk, das bis heute nördlich von Warschau lebt.
Das »Licht des Ostens« bezieht sich aber nicht nur auf die Herkunft der Musiktraditionen,
sondern liefert am Sonntagnachmittag auch den programmatischen Titel, weil sich die
Ursprünge der beiden großen musikalischen Strömungen, die vom Gregorianischen Choral
und von byzantinischen Gesängen ausgingen, auf Jesus Christus beziehen. STELLA MARI
BASILEA zeigt auf, wie die Süd- und Ostslawen (Russland, Ukraine) bei ihrer
Christianisierung byzantische Gesänge übernahmen und ins Kirchenslawische übersetzten,
während sich katholische geprägte Gebiete in Mittelslawen wie Tschechien und Polen eher an europäische Kirchenmusiktraditionen in lateinischer Sprache orientierten.
Zwei der Festivalkonzerte werden unter dem Zeichen »Countdown zum Welterbe« stehen,
denn über den Antrag zur Aufnahme des Naumburger Doms und der hochmittelalterlichen
Kulturlandschaft an Saale und Unstrut entscheidet das UNESCO-Welterbekomitee Ende Juni bzw. Anfang Juli. Auf dem Weg dorthin begleitet »montalbâne« die Region mit den
Konzerten LA MORRA, Musik von den Fürstenhöfen Großpolen und dem Festgottesdienst
am Sonntag mit dem montalbâne-Ensemble. Erst im vorletzten Jahr gegründet, wirkt das
Ensemble auch außerhalb des Festivals als musikalischer Botschafter von »montalbâne« und des Fördervereins Welterbe an Saale und Unstrut e.V., im März dieses Jahres wurde es mit dem »Romanikpreis 2014 in Gold« ausgezeichnet.
»montalbâne« ist Partner von "Unter großen Bögen" (Straße der Romanik).
Mehr Informationen zum Programm und Tickets unter:
www.montalbâne.de oder 03443-‐3480482 (Tickethotline)
TERMINE
FREITAG, den 19. Juni 2015
10 Uhr Stadtkirche: Schulkonzert (Veranstaltung im Countdown zum Welterbe)
CANTILENA AUREA
Tintinnabulus oder das Rätsel des Glockenrades
20 Uhr, Stadtkirche: Eröffnungskonzert
SIRIN Leitung: Andrej Kotow
Orthodoxe Kirchenmusik des Alten Russland
24 Uhr, Doppelkapelle: Mitternachtskonzert 1
KÜLAKOLA
Klang der Dörfer: Hymnen aus dem Südosten Estlands
SONNABEND, den 20. Juni 2015
11 Uhr, Festsaal Schloss Neuenburg: Vortrag mit Musik
Eine Sensation im Moor: Die Musikinstrumente der Alten Rus.
Mit einem Exkurs über den »Böhmischen Flügel«: Instrument oder Fiktion?
15 Uhr, Stadtkirche
AR-GOD feat. Marian Caldararu
Udmurten und Besserman: Rituelle Gesänge einer Naturreligion
19 Uhr, Stadtkirche (Veranstaltung im Countdown zum Welterbe)
LA MORRA
Magister Cracoviensis: Petrus Wilhelmi de Grudencz und sein Europa
22 Uhr, Stadtkirche: Nachtkonzert
MONODIA POLSKA Leitung: Adam Strug
Die mündlich überlieferten Lieder der Grünkurpen
24 Uhr, Doppelkapelle: Mitternachtskonzert 2
KÜLAKOLA
Klang der Dörfer: Hymnen aus dem Südosten Estlands
SONNTAG, den 21. Juni 2015
10 Uhr, Stadtkirche: Festgottesdienst (Veranstaltung im Countdown zum Welterbe)
MONTALBÂNE ENSEMBLE feat. Naumburger Domsingschule
Missa Peregrinorum: Die schwarze Madonna
15 Uhr, Stadtkirche
STELLA MARI BASILEA
Licht des Ostens: Gesänge der osteuropäischen Kirchentradition des Mittelalters
19 Uhr, Stadtkirche: Abschlusskonzert
BALÁZS SZOKOLAY DONGÓ
feat. SZILVIA BOGNÁR & GEZA FABRI
Lieder und Tänze aus dem Königreich der Magyaren