Am 3. Mai eröffnet im Jahnmuseum Freyburg um 16 Uhr die Fotoausstellung „Projekt Erdung“. Das Projekt arbeitet an einem Bildband, dessen Erlöse Autismusambulanzen zu Gute kommen sollen. Dafür haben die Macher des Leipziger Projekts in den letzten anderthalb Jahren rund 60 Prominente und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens an den Orten ihrer „inneren Ruhe“ fotografiert.
„Die Portraits behandeln das Thema Ruhe und Rückzug, das nicht nur für Menschen mit Autismus eine Bedeutung hat“, sagt Mitinitiatorin Diana Dademasch. Die zunehmende Flut an Informationen und der schnelllebige Alltag fordern von immer mehr Menschen Tribut. Ruhe, Entschleunigung und Entspannung sind zentrale Schlagwörter im Kampf gegen permanente Reizüberflutung und Leistungsdruck.
Mit Ausstellungen und einem Bildband will das Projekt für diese Thematik
sensibilisieren. Die Erlöse sollen der Autismusambulanz Halle Zu gute kommen. Hintergrund ist die Zusammenarbeit mit der autistischen Künstlerin Gee Vero, die bereits mit Ihrem Projekt „Inklusion“ von sich reden gemacht hat. Teile Ihrer Arbeit werden auch in der Ausstellung im Jahnmuseum zu sehen sein.
„Als wir die Anfrage zu dieser Ausstellung erhalten haben, waren wir
zuerst skeptisch“, sagt die Geschäftsführerin der Jahngesellschaft,
Manuela Dietz. „Eine Fotoausstellung, welche Portraits von Prominenten
zeigt – da stand die Frage, ob dies in ein Sportmuseum gehört, sofort im
Raum. Der Ansatz, dass mit dem Erlös auch Sportangebote für Menschen mit
Autismus gefördert werden sollen, hat uns letzen Endes überzeugt. Wir
betonen ja immer alle wie wichtig es ist, vor allem Kindern und
Jugendlichen Bewegung wieder näher zu bringen“. Sport spielt nicht nur
bei der Bewältigung von Stress und körperlichen Gesunderhaltung eine
entschiedene Rolle. Er fördert ebenso soziale Interaktion und hilft auf
spielerische Art, soziale Normen und Regeln zu erlernen. „Wir sollten
darauf achten, entsprechende Angebote Allen zu ermöglichen und Menschen
mit seelischen, psychischen oder physischen Beeinträchtigungen nicht
auszuschließen“, so Dietz.
Das Team des Jahnmuseums freut sich auf die Zusammenarbeit, deren
Produkt nicht zuletzt eine sehenswerte Ausstellung mit ausdrucksstarken
Portraitfotografien ist. Bleibt zu hoffen, dass viele Besucher den Weg
ins Jahnmuseum finden um das Projekt zu unterstützen. Vom Eintritt gehen
jeweils 0,50 Euro an das Projekt. Für 3,00 Euro sind sowohl die Sonder-
als auch die Dauerausstellung zum Leben und Wirken des Turnvaters zu
besichtigen.
Die Sonderausstellung „Projekt Erdung“ läuft vom 3. Mai bis zum 1. August 2014. Das Museum hat Dienstag bis Sonntag von 10 – 17 Uhr geöffnet.